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Auseinandersetzungen zwischen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen im „Haus Rheinland“ in Bad Wiessee

Nachdem Beamte der PI Bad Wiessee bereits am gestrigen Nachmittag zu einem Einsatz wegen Handgreiflichkeiten zwischen Jugendlichen die Unterkunft „Haus Rheinland“ aufsuchen mussten, kam es gegen Mitternacht zu einem weiteren Einsatz, bei dem Pfefferspray seitens der Polizei eingesetzt werden musste.

Zwei junge Afghanen waren am Nachmittag wegen der Nutzung eines Internet-PC in Streit geraten, was in der Folge zu derzeit nicht genau zuordenbaren Beleidigungen und Handgreiflichkeiten führte. Nachdem die Lage beruhigt werden konnte, rückten die Beamten wieder ab.

Gegen Mitternacht wurden die Beamten aber erneut auf den Plan gerufen. Eine Betreuerin teilte den eintreffenden Beamten mit, dass ein junger Afghane diverse Utensilien wie Eisenstangen und Schraubenzieher unter seinem Bett versteckt habe und zu befürchten stand, dass er sich mit diesen Gegenständen wegen der Auseinandersetzung am Nachmittag rächen wolle. Die Beamten ordneten daraufhin seine Unterbringung in einer Fachklinik an. Während er persönliche Sachen einpackte, flüchtete er aus dem Haus und lief in Richtung See, wo er jedoch kurze Zeit später durch eine Unterstützungsstreife wieder aufgegriffen werden konnte.

Er wurde zu einem Krankenwagen gebracht, der für seinen Weitertransport inzwischen beim „Haus Rheinland“ eingetroffen war. Die Lage eskalierte nun dergestalt, dass weitere afghanische Jugendliche aus dem „Haus Rheinland“ ihren Landsmann aus dem Polizeigewahrsam befreien wollten. Nach dem jetzigen Ermittlungsstand wurde seitens eines 16-jährigen Afghanen auch ein rohrähnlicher Gegenstand in Angriffshaltung gegen einen Polizeibeamten verwendet, woraufhin Pfefferspray eingesetzt werden musste. Ein weiterer Pfeffersprayeinsatz wurde gegen einen 17-jährigen Afghanen erforderlich, der dem vorgenannten Angreifer helfen wollte und ebenfalls den Polizisten angriff. Die beiden Jugendlichen wurden anschließend medizinisch versorgt.

Nachdem die Eskalation abgeklungen war, wurde der 16-jährige Afghane, der ursprünglich den Polizeieinsatz auslöste, in eine Fachklinik nach München gebracht.

Drei weitere Jugendliche aus Syrien bzw. Somalia im Alter von 16 bis 17 Jahren wurden in Schutzgewahrsam genommen, da Übergriffe anderer Mitbewohner auf sie zu befürchten waren. Sie wurden inzwischen vom LRA Miesbach bei Pflegefamilien untergebracht.

Insgesamt waren an dem Polizeieinsatz fünf Streifenbesatzungen von der PI Miesbach, der PI Holzkirchen, der APS Holzkirchen, der PI Bad Tölz und der PI Bad Wiessee eingesetzt, Die Beamten blieben unverletzt.

Die PI Bad Wiessee ermittelt derzeit wegen Körperverletzungsdelikten, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchter Gefangenenbefreiung.

Heute fand unter Federführung des Leiters des Jugendamtes, Herrn Wein, in der Unterkunft ein Gespräch mit den verbliebenen Jugendlichen statt. Bei diesem Gespräch, bei dem auch Stephan Hagn (Verein Jugend- und Familienhilfe e. V.) und der Leiter der PI Bad Wiessee, Willi Sigel, zugegen waren, wurden mittels einer Dolmetscherin u. a. die Verhaltensregeln in einer Gemeinschaftsunterkunft verdeutlicht.


Polizei Bad Wiessee | Bei uns veröffentlicht am 16.10.2015


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