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Radtour: Weilheim, Polling, Etting und Gögerl

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Der Blick von Weilheims 624 m hohen Hausberg Gögerl wird zu Recht gerühmt. Auf einer Radtour kann man Weilheim, Polling, Etting und das Gögerl miteinander verbinden.
Durch die Klostergründung des Bayernherzogs Tassilo III. und die Förderung bayerischer Herrscher gewann Polling einst große Bedeutung. In der ehemaligen Klosterkirche hängt das sagenumwobene „Tassilo-Kreuz“, eine mit der Christusfigur bemalte Pferdehaut. Der prachtvolle Bibliothekssaal ist für seine Konzertaufführungen berühmt. Der Saal hat aber auch wegen eines Aktes der Barbarei traurige Berühmtheit erlangt, als während der Säkularisation von den 80.000 Büchern der klösterlichen Bibliothek über 50.000 eingestampft und vernichtet wurden. Der Rest wurde verstreut oder landete in München.
Im Pollinger Museum erfährt man, dass das Kloster früher auch Künstler anzog und sich hier einige Maler der „Münchner Schule“ wie Franz Defregger aufgehalten haben. Das hübsche Klosterdorf ist für eine Einkehr geradezu geschaffen. Auf dem 5 km langen Dr.-Faustus-Weg kann man hier den Spuren Thomas Manns und seines Romans „Dr. Faustus“ nachspüren, der in die Weltliteratur eingegangen ist.

Allee auf dem Dr.-Faustus-Weg
Allee auf dem Dr.-Faustus-Weg

Wegbeschreibung (14 km)

Die Tour beginnt man in Weilheim beim Stadion an der „Weißhausstraße“ und fährt auf dem „Prälatenweg“, der später in einen ebenso ausgeschilderten Radweg übergeht, in Richtung Polling. Man verlässt Polling bei der ehem. Klosterkirche nach Süden über die „Hofmarkstraße“ und biegt links in die „Obermühlstraße“ ein. Bei der Obermühle verlässt man die „Obermühlstraße“ und biegt rechts ab (Radwegschild Etting). Durch das Rettenbachtal geht es auf Asphalt immer geradeaus, meist am Waldrand und am Jakobsee vorbei erreicht man Etting.

An der Ammer bei Weilheim (2)
An der Ammer bei Weilheim (2)

Im Ort auf der „Bachstraße“ über den Tiefenbach und bei der Kirche links in die „Ottostraße“. Beim Gasthof „Grüner Baum“ rechts in die „Feichtlstraße“ und hinauf bis zur B2. Nach deren Überquerung auf der „Deutenhauser Straße“ geradeaus weiter. Man kommt in einen Wald, der das „Feichtl“ genannt wird. Dahinter nach einem kurzen Wiesenstück nach links in den „Prälatenweg“ (Wegzeichen) einbiegen, der zum Weilheimer Hausberg, dem Gögerl, führt (Waldgaststätte Gögerl). Von hier bergab nach Weilheim, geradeaus über die „Weinhartstraße“ bis zur „Alpenstraße“ (B2), diese überqueren und links in die „Heimgartenstraße“, wo man wieder auf den „Prälatenweg“ beim Stadion trifft.

Weg bei Gögerl
Weg bei Gögerl

Anfahrt

PKW: A 95 München - Garmisch-P., A 992 Starnberg, B 2 nach Weilheim
Bahn: Regelmäßiger Takt ab München Hbf nach Weilheim.

Übersichtskarte
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Sehenswürdigkeiten

Gögerlburg:

Die Überreste der sog. Gögerlburg, einer frühmittelalterlichen Wallanlage aus dem 9./10 Jh., stammen wahrscheinlich von einer Fluchtburg. Diese Burg soll einem alten Adelsgeschlecht gehört haben, das sich von Wilheim nannte. Unterirdische Gänge sollen von der Burg nach Weilheim zur dortigen Kirche und ins Dorf Deutenhausen geführt haben.

Blick von Gögerl zu den Alpen
Blick von Gögerl zu den Alpen

Dr.-Faustus-Weg:

Der von der Gemeinde Polling 2007 eingerichtete „Doktor-Faustus-Weg“ berührt alle wichtigen Punkte, die im gleichnamigen Roman von Thomas Mann erwähnt sind. Die 13 Tafeln des Weges erklären die Zusammenhänge. Der Nobelpreisträger Thomas Mann weilte öfter in dem Klosterdorf Polling, wo seit 1903 seine Mutter lebte. Und Pollings schöne Umgebung war es auch, die ihn zu einem seiner bedeutendsten Romane anregte. Thomas Mann beschreibt in seinem Buch „Dr. Faustus“ die Geschichte des Musikers Adrian Leverkühn, der dem Teufel seine Seele verspricht, wenn er ihm Genialität verleiht. Daraufhin wird er als Komponist berühmt und lässt sich auf einem Bauernhof in Pfeiffering in der Nähe Münchens nieder. Aber, ebenso wie Dr. Faustus, entkommt er seinem Schicksal nicht. In den Beschreibungen dieses Ortes im Roman erkennt man Polling wieder.

Der Dr.-Faustus-Weg bei Polling
Der Dr.-Faustus-Weg bei Polling

Weilheim:

Die Stadt liegt östlich der Ammer in erhöhter, überschwemmungs-sicherer Lage auf Hochschottern. Weilheim war im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz an der Straße von Verona nach Augsburg. Die Kreisstadt des oberbayerischen Landkreises Weilheim-Schongau liegt zwischen München und Garmisch-Partenkirchen im Süden. Weilheim ist einer der wichtigsten Orte des Pfaffenwinkels. Die Stadt wird von der Ammer durchflossen.
Die Stadt Weilheim kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Schon in vorgeschichtlicher Zeit siedelten in der Gegend um das heutige Weilheim Menschen. Auch die Römer fanden es hier offenbar ganz hübsch, denn ab 15 v. Chr. entstanden hier römische Gutshöfe (villae rusticae), die dem späteren, 1010 erwähnten Dorf „Wilhaim“ (Heim bei der Villa), seinen Namen gaben. Um das Jahr 200 n. Chr. bauten die Römer die „Via Raetia“, die über den Brennerpass nach Augsburg führte und Weilheimer Gebiet berührte. Nach ihrem Rückzug um das Jahr 476 nahmen die Bajuwaren das Land in Besitz. 1080 werden die Edlen zu Weilheim fassbar, die Lehnsmänner der Andechs-Meranier waren und 1312 ausstarben. Nach der Säkularisation und der damit verbundenen Auf­lösung der Klöster suchte sich die Stadt neue Aufgaben und wurde ein wichtiges industrielles und kultu­relles Zentrum des Landkreises sowie Behördensitz.
Auf dem Wappen der Stadt, das ihr 1320 von Kaiser Ludwig dem Bayer verliehen wurde, ist ein offenes Stadttor mit drei Türmen zu sehen.
Die mittelalterliche Stadt war früher von einer Stadtmauer umgeben. Von der Stadtmauer des 15. Jhs. hat etwa ein Drittel die Zeiten überdauert, wie z. B. am „Unteren Graben“ und in der „Pöltner Straße“. Drei der vier Stadttore (Oberes Tor, Schmiedtor, Pöltnertor) brach man leider um 1872 ab, nur das Südtor blieb erhalten.
Das bereits zum Pfaffenwinkel gehörende Weilheim besitzt ein gut erhaltenes historisches Stadtbild. Trotz mehrerer schwerer Brände ist das Zentrum der Stadt in seinem Kern erhalten geblieben. Die Gebäude aus dem späten Mittelalter und der Barockzeit geben Weilheim ein besonderes Flair. Der Mittelpunkt ist der Marienplatz. Neben der Kirche steht das 1435 erbaute alte Rathaus, in dem sich heute das Stadtmuseum befindet. In der sog. Oberstadt lebten seit dem 15. Jh. Handwerker und Ackerer. Am Stadtbach entlang gab es einst viele Mühlen. Eine davon, die Mittermühle, ist erhalten geblieben. Der Bach fließt noch heute unter ihr durch.
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt: Die vom Kurfürsten Maximilian geförderte Pfarr­kirche, das Wahrzeichen der Stadt, wurde von dem Baumeister H. Krumpper in den Jahren 1624-28 errichtet. Die tonnen­gewölbte Wand­pfeiler­kirche ohne Empo­ren mit vier Doppelkapellen (Jesuiten­schema) gehört der Stilepoche des Manierismus an, die zwischen der Renaissance und dem Barock liegt. Der Bau ist innen mit strengem, zeittypischem Renaissance-Stuck von M. Schmuzer ausgestattet. Flößereiwesen: Früher wurden zu Flößen verbundene Baumstämme auf dem Wasserweg von der Ammer über den Ammersee und auf der Amper weiter bis nach Dachau transportiert. 1611 wurde deshalb ein Trifthof für die Holztrift eingerichtet. Heute befindet sich dort ein an die Ammer grenzendes Gewerbegebiet, das diesen Namen trägt.

Außenansicht der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt
Außenansicht der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt

Quelle & weitere Touren-Beschreibungen

Dr. Walter Töpner: Erlebniswege Oberbayerisches Seenland
ISBN 978-3-95551-013-8 1. Auflage
208 Seiten, Softcover, 14 x 23 cm, vierfarbig, 16 Touren, zahlreiche Fotos und Karten
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Erlebniswege Oberbayerisches Seenland

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