Ein multikulturelles Dorf in Oberbayern

Im Mittelpunkt der diesjährigen traditionellen Maifeier im Caritas Kinderdorf Irschenberg stand das Aufstellen des neuen Maibaums. Verziert wie viele und doch irgendwie anders. Denn statt der üblichen Zunftzeichen schmücken den Maibaum die Nationalflaggen der Herkunftsländer der Kinder und Jugendlichen, die im Kinderdorf leben.



Unabhängig davon ob es unbegleitete minderjährige Flüchtlinge oder Migrantenkinder sind, alle sollen sich mit dem Baum identifizieren. Dort sind nicht nur die Kriegs- und Krisengebiete dieser Welt jetzt zu finden, wie Syrien, Afghanistan, Libanon, Irak, Nigeria, Somalia und Eritrea, sondern auch Nationen, wie die Türkei, Mazedonien, Russland und China. Die überwiegende Anzahl der Kinder und Jugendlicher kommt immer noch aus Oberbayern. Sie werden mit den anderen EU-Ländern unter der europäischen Flagge noch zusammengefasst. Andernfalls wären es schlicht zu viele Schilder geworden, denn insgesamt betreuen die pädagogischen Fachkräfte im und außerhalb vom Kinderdorf derzeit Mädchen und Jungen aus 18 Ländern.

Der Leiter des Kinderdorfes, Wolfgang Hodbod, erklärt die Idee dahinter: „Wir sind mehr denn je ein multikulturelles Dorf. Jedes schutzbedürftige Kind – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion – findet bei uns ein sicheres Zuhause und Geborgengheit. Alle sind bei uns willkommen. Das machen wir mit unserem multikulturellen Willkommensmaibaum für alle weithin sichtbar!“

Kinder, die durch Schicksalsschläge und Notlagen nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, gibt es weltweit. Auch das macht der fröhlich bunte Maibaum eindrucksvoll deutlich. Irgendwie ist er damit auch ein Mahnmal gegen die Verletzung der Kinderrechte.

Caritas Kinderdorf Irschenberg | Bei uns veröffentlicht am 02.05.2016

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