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Unfreiwillige Reiseunterbrechung aus Gutgläubigkeit Tunesischer Italiener aus Hamburg unter Schleusungsverdacht

Mittenwald – Bundespolizisten haben in der Nacht auf Dienstag (25. Februar) einen Italiener tunesischer Abstammung auf der B 2 festgenommen. Er wird beschuldigt, zwei Ausländer eingeschleust zu haben. Der 51-Jährige beteuert, die beiden Fremden lediglich über eine Mitfahrzentrale kennengelernt zu haben. Wurde der mutmaßlichen Schlepper Opfer seiner eigenen Gutgläubigkeit? Die Bundespolizei ermittelt.

Bei Mittenwald kontrollierten Weilheimer Fahnder die Insassen eines in Hamburg zugelassenen Pkw. Fahrer und Beifahrer, beide italienische Staatsangehörige, legten gültige Dokumente vor. Ihre 31 und 37 Jahre alten Begleiter im Fond des Fahrzeugs hatten keine Ausweise dabei. Eigenen Angaben zufolge waren die beiden Afrikaner in Verona zugestiegen. Sowohl der Sudanese als auch sein nigrischer Freund erklärten, Bekannte in Hamburg besuchen zu wollen. Der ursprünglich aus Tunesien stammende Fahrer erzählte, den Kontakt über eine Mitfahrzentrale aufgenommen zu haben, um bei der Heimreise nach Hamburg Benzinkosten zu sparen. Auch seinen 43-jährigen Beifahrer hätte er auf diese Weise kennengelernt. Er habe nicht geahnt, dass die afrikanischen Mitfahrer mit seiner Hilfe illegal nach Deutschland reisen wollten.

Die Beamten mussten vor Ort zunächst davon ausgehen, dass ein Schleusungsfall vorliegt. Ob es sich tatsächlich um einen Schlepper oder nur einen gutgläubigen Anbieter einer Automitfahrt handelt, wird sich im Verlauf der Ermittlungen wegen Einschleusens von Ausländern herausstellen. Aufgrund seines Wohnsitzes in Hamburg konnte der offenbar arglose Italiener zusammen mit seinem Landsmann nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Reise fortsetzen. Die Bundespolizei fand inzwischen heraus, dass der 31-jährige Sudanese erst vor zwei Wochen aus Deutschland abgeschoben worden war. Er durchläuft derzeit ein Asylverfahren in Italien. Wie er, wird auch sein Freund aus Niger wegen unerlaubter Einreise angezeigt. Beide werden die Bundesrepublik voraussichtlich schon bald in Richtung Italien wieder verlassen müssen.


Polizei | Bei uns veröffentlicht am 25.02.2014


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