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Das Leben ist doch ein Ponyhof

Seit diesem Schuljahr dürfen zwei Ganztagesklassen des Sonderpädagogischen
Förderzentrums Irschenberg erstmalig an einem ganz besonderen Pilotprojekt mit Ponys teilnehmen. In regelmäßigen Abständen fahren die Kinder zusammen mit ihren Lehrkräften vom Caritas Kinderdorf Irschenberg zum Freizeitstall Steinreb in Au bei Bad Feilnbach, um dort zwei aufregende Stunden mit Valerie Konrad und ihren Ponys zu verbringen.

Finanziell ermöglicht wird dieses Freizeitangebot durch Zuschüsse der Landkreise Miesbach und Rosenheim sowie des Fördervereins des Kinderdorfs Irschenberg. Studien über den Einfluss von Tieren auf die kindliche Entwicklung belegen, dass Kinder durch den Umgang mit Tieren mehr Empathie für andere Menschen und eine höhere soziale Kompetenz entwickeln. Prof. Dr. Erhard Olbrich und Dr. Carola Otterstedt wiesen 2003 in ihrem Buch „Menschen brauchen Tiere“ darauf hin, dass für die positive Entwicklung nicht der Besitz eines Tieres entscheidend ist, sondern vielmehr die Interaktion mit dem Tier. Das weiß auch Valerie
Konrad: „Der Umgang mit unseren Ponys bietet den Kindern geistige Anregung und fördert deren Konzentration und Aufmerksamkeit, gleichzeitig sinkt die Aggressionsbereitschaft unter den Schülern erkennbar.“ Auf diesen Erkenntnissen beruht das Pilotprojekt „Kinder und Pferde“, bei dem es sich nicht um Reitstunden im herkömmlichen Sinn handelt. Anfänglich lernen die Kinder Verantwortung für ihre Ponys zu übernehmen, indem sie den Stall ausmisten, sie putzen und füttern.

Danach dürfen sie die Tiere führen. Mit steigendem Selbstvertrauen übernehmen die Grundschülerinnen und -schüler schrittweise anspruchsvollere Aufgaben, wie Hufe auskratzen und sie führen ihre Schützlinge durch
Geschicklichkeitsparcours. Mit zunehmendem Schwierigkeitsgrad schulen sie dabei auch ihre eigenen motorischen Fähigkeiten. Wenn die Kinder dann zum ersten Mal auf den Pferderücken schwingen, werden sie von ihrem Partnerkind geführt. So entsteht zusammen mit dem Pony ein Dreierteam.

In dieser Gemeinschaft erfahren sie gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt, teilen Erfolg und Misserfolg im Parcours. Die gemeinsame Arbeit und die zu bewältigenden Aufgaben mit den Ponys schulen die Kommunikation in der Gruppe und damit die Teamfähigkeit der Mädchen und Buben. „Den Kindern macht das
Projekt ungeheuren Spaß“, weiß Sandra Ott, Lehrerin am Irschenberger Förderzentrum, „wir hoffen sehr, dass dieses Projekt zu einer festen Einrichtung wird, denn unsere Kinder sind hochmotiviert“. Damit die Finanzierung sichergestellt werden kann, wollen die Beteiligten eine Förderung des Projekts durch LEADER in ELER erreichen. Dabei handelt es sich um ein Förderprogramm der EU, mit dem modellhaft innovative Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft gefördert werden.

Caritas Kinderdorf Irschenberg

Derzeit beherbergt das Caritas Kinderdorf Irschenberg rund 100 Kinder und Jugendliche, die nicht in Ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können, so genannte „soziale Waisen“. Die Mädchen und Buben wurden dem Kinderdorf von den Jugendämtern anvertraut, da sich ihre Eltern nicht ausreichend um deren Wohl und Erziehung kümmern können. Das 1972 gegründete Kinderdorf mit seinem sozialpädagogischen Förderzentrum und seiner heilpädagogischen Tagesstätte stellt alle notwendigen Hilfen zur Förderung und Erziehung der betroffenen Kinder zur Verfügung.

Caritas Kinderdorf Irschenberg | Bei uns veröffentlicht am 08.03.2013


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