BAYERNregional
Irschenberg

Kindern helfen und dabei fürs Leben lernen - Caritas Kinderdorf Irschenberg

Wenn ein junges Mädchen lernt, mit dem Akkuschrauber umzugehen, weiß
wie man eine Lampe anschließt, die Klospülung repariert und den
Unterschied zwischen Holz- und Metallschrauben kennt, dann ist das
schon mehr als gleichaltrige Jugendliche in diesem Alter können. Sandra
Eham (19) aus Bruckmühl hat dies in den letzten fünf Monaten im Caritas
Kinderdorf gelernt. Beigebracht haben ihr dies Anian Niggl und Andi Brandl,
die sich um die täglich anfallenden Instandhaltungen und Reparaturen im
Kinderdorf kümmern. Sandra Eham ist, wie sie selbst von sich sagt,
„Bufdine“ und leistet ihren einjährigen Bundesfreiwilligendienst im
Kinderdorf. Vormittags hilft sie den beiden Haustechnikern, schneidet
Fliesen, leimt Holzschränke, hilft im Freigelände. Ab Mittag unterstützt sie
die Hausmutter. Bevor das erste Kinderdorfkind Jana von der Schule
kommt, hat Sandra sich umgezogen, um zusammen mit ihr ihren kleinen
Bruder im Caritas Kindergarten abzuholen. Zuhause wird dann Tisch
gedeckt, Mittag gegessen, danach macht Daniel seinen Mittagschlaf,
während die Großen ihre Hausaufgaben machen. Um drei Uhr geht es raus
an die frische Luft zum Spielen oder Schlittenfahren. Mittwoch- und
Donnerstagnachmittag begleitet sie die Kinder zum Turnen und zum Chor.
Sandra Eham gefällt der vielseitige Tagesablauf: „Hier ist immer etwas los.
Es macht Spaß vormittags richtig anzupacken und es ist ein gutes Gefühl,
Zeit mit den Kindern zu verbringen.“ Sie nutzt die Gelegenheit mit den
Psychologen, Pädagogen und Therapeuten über deren Aufgaben im
Kinderdorf zu sprechen und holt sich so wertvolle Anregungen für ihre
eigene Zukunft. Denn unmittelbar nach dem Abitur sofort wieder weiter zu
lernen, das wollte sie nicht. Nichts zu tun, war für sie auch keine Option.
Bei einem Berufsinfotag an der Schule erfuhr sie vom
Bundesfreiwilligendienst und lernte zwei ehemalige „Bufdis“ kennen, die in
Irschenberg waren und ihr das Caritas Kinderdorf wärmstens empfahlen.
Der Bundesfreiwilligendienst wurde 2011 von der Bundesregierung als
Reaktion auf die Aussetzung der Wehrpflicht, um die Folgen der
Aussetzung des Zivildienstes zumindest teilweise zu kompensieren. Für
Verwaltungsleiter Hannes Klapos sind die Bundesfreiwilligen noch aus
einem anderen Grund von hohem Interesse. „Der Bundesfreiwilligendienst
gibt jungen Leuten nach dem Schulabschluss die Gelegenheit, in die Arbeit
der Kinder- und Jugendhilfe hinein zu schnuppern.“ Durch ihr freiwilliges
Engagement (es gibt lediglich ein monatliches Taschengeld) sammeln sie
wertvolle Erfahrung hinsichtlich ihres weiteren beruflichen Werdegangs.
„Natürlich hoffen wir, dass sie sich im Anschluss für eine Tätigkeit im
Caritas Kinderdorf entscheiden, denn wir suchen immer fähige Fachkräfte“,
erläutert Klapos. Entschieden hat sich Sandra Eham bereits: „Ich möchte
studieren und zwar Psychologie." Bis September bleibt sie dem Kinderdorf
noch erhalten und wird weiterhin tatkräftig anpacken: „Ich hätte nie
gedacht, dass es so gut wird. Schon jetzt habe ich so viele Erfahrungen
gemacht, die mir keiner mehr nehmen kann. Ich kann das nur empfehlen.“
Ab September ist wieder eine Stelle im Kinderdorf frei.



Caritas Kinderdorf Irschenberg | Bei uns veröffentlicht am 05.02.2014


Hier in Irschenberg Weitere Nachrichten aus Irschenberg und Umgebung


Karte mit der Umgebung von Irschenberg

Irschenberg

Pressemitteilungen

Bitte beachten Sie, dass viele dieser Artikel von externen Verfassern stammen und hier lediglich veröffentlicht werden. Wir machen uns deshalb nicht die Meinung der jeweiligen Verfasser zu eigen.


Alle Angaben ohne Gewähr. Alle Rechte vorbehalten
Kontakt, Impressum, Datenschutz und Nutzungsbedingungen