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Caritas Kinderdorf Irschenberg stärkt Kinderrechte

Mit der Etablierung einer Fachstelle für Kinderschutz - die erste ihrer Art in Oberbayern - setzt das Caritas Kinderdorf Irschenberg das Bundeskinderschutzgesetz um.

Um die Kinderschutz-Stelle im Kinderdorf bekannt zu machen, luden die Verantwortlichen am Samstag, 8.11.14 zu einer Informationsveranstaltung ein. Alexander Horzella, Psychologe im Kinderdorf erklärt warum: „Zum einen möchten wir den Mädchen und Jungen demonstrieren, dass sie uns wichtig sind und dass wir demzufolge ihre Wünsche und Interessen ernst nehmen. Zum anderen ist es uns an ein Anliegen, dass sie ihre Rechte kennen und nutzen. Wir möchten sie motivieren, sich im Alltag aktiv zu beteiligen.“ Um ihnen die in der UN-Kinderrechtskonvention beschriebenen Kinderrechte kindergerecht zu vermitteln, gab es ein „Kinderrechte Quiz“. Hier lernten die Kinderdorfkinder spielerisch etwas über Mitsprache bei Entscheidungen, die ihr Wohlergehen betreffen oder das Recht, sich zu informieren, sich mitzuteilen und gehört zu werden.

Beim Tag der offenen Türe konnten sich alle, die im Kinderdorf leben oder arbeiten über Themen, wie respektvolles Miteinander, Wahrnehmung von Gefühlen und ihre
Ausdrucksmöglichkeiten sowie dem angemessenem Umgang mit Nähe und Distanz informieren. Auch um Vorschläge zu machen, Kritik anzubringen oder eine Beschwerde
loszuwerden, ist die Fachstelle Kinderschutz Anlaufstelle. Und mit Veronika Wörndl haben die Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter gleich die Vertrauensperson kennenlernen können, an die sich im Bedarfsfall wenden können. Die Sozialpädagogin dazu: „Unsere Aufgabe ist es, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen Menschen zu unterstützen und sie zeitgleich vor Gefahren für ihr Wohl zu schützen. Die Etablierung der Fachstelle ist der konsequente Schritt zu mehr Kinderschutz.“ Der Leiter des Caritas Kinderdorf Irschenberg, Wolfgang Hodbod bekräftigt dies: „Wir sehen es als unsere besondere Verantwortung an, für die Einhaltung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in unserer Einrichtung zu sorgen.“
Die Fachstelle Kinderschutz wird dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Denn seit Einführung des neuen Bundeskinderschutzgesetzes 2012 sind die Träger von
Einrichtungen verpflichtet, Handlungsleitlinien zur Sicherstellung des Schutzes von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und zu implementieren. Hierzu gehören die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an strukturellen Entscheidungen und ein Beschwerdeverfahren in persönlichen Angelegenheiten. Das Kinderdorf Irschenberg hat sich bereits 2009 begonnen, dies umzusetzen. Neben der Fachstelle wurde ein einrichtungsinternes Präventionskonzept gegen sexualisierte Gewalt in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesjugendamt erstellt.

Kinderpsychologe, Prof. Dr. Günther Deegener „Jede Form von Gewalt und
Machtmissbrauch in Institutionen widerspricht der Intention zur Erziehung selbstbewusster Kinder, die hinreichend ermutigt werden können, sich gegenüber Autoritäts- und Vertrauenspersonen, zu denen eine hohe Abhängigkeitsbeziehung besteht, abzugrenzen, Kritik zu üben, Unrecht zu thematisieren und bei Bedarf Hilfe zu suchen.“

Caritas Kinderdorf Irschenberg | Bei uns veröffentlicht am 11.11.2014


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