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Sicherheitslage im Bereich der Polizeiinspektion Planegg - Ergebnis im Jahresvergleich 2007/2008

Allgemeines:


Im Inspektionsbereich der PI 46 war im Jahr 2008 insgesamt ein Deliktsrückgang von 3,2 Prozent zu verzeichnen. Die Gesamtzahl aller registrierten Straftaten sank von 1488 im Jahr 2007 auf 1440 im Jahr 2008. Gleichzeitig stieg die Aufklärungsquote um 3,2 Prozent auf 47,8 Prozent.


Die Deliktsentwicklung in den einzelnen Gemeinden im Zuständigkeitsbereich der PI 46 entspricht im Wesentlichen den im Folgenden dargestellten Tendenzen. Es gibt keine Gemeinde, die eine deutlich abweichende Kriminalitätsbelastung hat.


In einigen Bereichen unterscheiden sich die heutigen Statistikzahlen des Jahres 2007 geringfügig von denen, die vor einem Jahr für 2007 veranschlagt wurden. Dies liegt zum Teil daran, dass gewisse Delikte sich nachträglich als vorgetäuscht herausstellten, wohingegen einige Straftaten erst mit größerer Verspätung angezeigt wurden.



Die Deliktsbereiche im Einzelnen:


Steigende Deliktszahlen waren 2008 im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sowie des Betrugs zu verzeichnen. Die Internetkriminalität spielt hier eine große Rolle. Die Zahlen stiegen von 297 auf 359 Fälle.


Um 4,3 Prozent gestiegen sind Sachbeschädigungsdelikte (von 279 auf 291). Die Sachbeschädigungen an Kfz sind mit 118 Fällen im Jahr 2008 praktisch gleich geblieben (2007: 117).


Auch bei den sogenannten Roheitsdelikten, dazu zählen Körperverletzung und gefährliche bzw. schwere Körperverletzung, sind Anstiege zu verzeichnen. Bei der Körperverletzung beträgt der Anstieg 19, 6 Prozent (von 97 auf 116 Delikte). Der Tatbestand der gefährlichen Körperverletzung ist beispielsweise erfüllt, wenn die Körperverletzung von mehreren gemeinschaftlich begangen wird, am Boden liegende Opfer mit Fußtritten traktiert werden, oder Waffen oder gefährliche Gegenstände verwendet werden. Hier war ein Anstieg von 26 auf 32 Fälle zu verzeichnen, dies entspricht einer Steigerung von 23,1 Prozent.


Zurückgegangen ist die Zahl der Raubdelikte von 6 auf 3 im Jahr 2008.


Die Zahl der registrierten Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ging um ein Drittel zurück von 15 auf 10 Fälle.


Ein deutlicher Deliktsrückgang war im Bereich der Einbruchskriminalität festzustellen. Während sich 2007 insgesamt 126 Einbrüche ereigneten, waren es 2008 noch 80, was einem prozentualen Rückgang von 36,5 Prozent entspricht. Beim Einbruch in Wohnräume betrug der Rückgang 30,4 Prozent, die Deliktszahlen sanken von 69 auf 48. Auch die Zahl der Einbrüche in Büros, Keller und Baustellen ging deutlich zurück.


Weithin besonders im polizeilichen Fokus ist dabei jedoch das Phänomen des „Dämmerungswohnungseinbruchs“ im Herbst und im Winter. Die Täter wählen gezielt die Zeit der Abenddämmerung, weil in den Abendstunden das Licht eingeschaltet wird, wenn jemand zu Hause ist. Die Installation von Zeitschaltuhren ist hier ein wirksames Mittel zur Vorbeugung. Bleibt es im Haus dunkel, schließen die Täter daraus, dass niemand da ist. Sie nähern sich den Anwesen oftmals von der straßenabgewandten Grundstücksseite und brechen Fenster und Türen auf, um ins Haus zu gelangen. In vielen Fällen entwenden sie Schmuck und Bargeld. Teilweise werden auch eingebaute Tresore herausgerissen und abtransportiert.


Auf dem Gebiet der Kfz-Kriminalität war 2008 ein Rückgang von insgesamt 39 % feststellbar. Die Zahlen gingen von 118 im Jahr 2007 auf 72 Fälle im Jahr 2008 zurück. Dazu gehört nicht nur der Diebstahl von Kfz, dies kam im Jahr 2008 lediglich 4 mal vor, sondern insbesondere Diebstähle aus Fahrzeugen, also entwendete Navigationsgeräte (mobile und fest installierte) sowie Autoradios oder andere im Fahrzeug sichtbar abgelegte Wertgegenstände. Die Fahrzeuge wurden dabei oft durch Einschlagen der Scheiben oder durch Schlossstechen aufgebrochen. Auch der Diebstahl von Reifen aus Sammeltiefgaragen zählt zum Bereich der Kfz-Kriminalität. Hier ist in den ersten Monaten des laufenden Jahres kein Rückgang zu verzeichnen, weshalb die Polizei dringend davon abrät, Reifen ungesichert zu lagern.


Im gesamten Einbruchsbereich (Wohnungen und Kfz) handelt es sich größtenteils um reisende Täter, meist aus Osteuropa. In unmittelbarer Tatortnähe sind sie nicht unbedingt immer mit Fahrzeugen unterwegs, es gibt Täter, die zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Tatort kommen. Teilweise tarnen sie sich als Handwerker oder Vertreter.


Die PI 46 setzt bei der Kriminalitätsbekämpfung vor allem auch auf Prävention und auf die Sensibilisierung aller Anwohner. Insbesondere durch Mitteilungen über verdächtige Wahrnehmungen in der Nachbarschaft ergeben sich bisweilen Ermittlungsansätze. Auch wenn im Einzelfall die eine oder andere Wahrnehmung sich als harmlos oder als Missverständnis herausstellt, sollte dies kein Grund sein, sich vor einer Verständigung der Polizei zu scheuen. Wichtig ist nur eine sofortige Verständigung über 110, egal zu welcher Uhrzeit.


Auf ein besonderes Phänomen im Einbruchssektor sei noch hingewiesen, das seit einigen Jahren zu beobachten ist: Viele Einbrüche ereignen sich in den Stunden des Jahreswechsels. In der Silvesternacht 2008/2009 gab es beispielsweise 3 Einbrüche in Einfamilienhäuser in Gräfelfing und Krailling. Der Grund hierfür wird klar, wenn man sich in die Denkweise des Täters hineinversetzt. Wenn ein Haus in der Silvesternacht unbeleuchtet ist, ist niemand zu Hause, feiert man vielleicht bei Freunden. Außerdem gibt es jede Menge Lärm, bei dem ein eingeschlagenes Fenster oder das Aufbrechen einer Tür nicht mehr wahrgenommen wird. Wer also Silvester auf ein Glas Sekt zu den Nachbarn geht, sollte das Licht im Haus brennen lassen.


Im Bereich der Fahrraddiebstähle gab es einen leichten Rückgang um 5,9 Prozent. Dennoch ist die PI 46 bestrebt im Jahr 2009 hier einen Arbeitsschwerpunkt zu setzen. Es wird diesbezügliche Schwerpunktaktionen und verstärkte Kontrollen geben. Natürlich wird hier nebenbei auch auf die Verkehrssicherheit der Fahrräder geachtet werden. Auf die Möglichkeit sein Rad bei der PI 46 registrieren zu lassen, wird in diesem Zusammenhang nochmals hingewiesen.



Die Zahl der Ladendiebstähle ist nahezu gleich geblieben. Hier spielen Faktoren eine Rolle, die die Polizei kaum beeinflussen kann. So würde sich beispielsweise ein verstärkter Einsatz von Ladendetektiven durch die Einzelhandelsunternehmen steigernd auf die Zahl der registrierten Ladendiebstähle auswirken. Gleichzeitig liegt in diesen Fällen die Aufklärungsquote normalerweise bei 100 %, weil der Ladendiebstahl normalerweise nur angezeigt wird, wenn man den Ladendieb auf frischer Tat ertappt hat. Die Gesamtzahl der Ladendiebstähle, also auch derer, die im sog. Dunkelfeld bleiben, kann daher nicht ohne Weiteres mit polizeilichen Statistikzahlen erfasst werden.


Aus diesem Grund sind die Deliktszahlen und auch die Aufklärungsquote für sich allein betrachtet nur bedingt aussagekräftig. Dies gilt auch in anderen Kriminalitätsbereichen wie etwa bei der Betäubungsmittelkriminalität oder bei bestimmten Verkehrsstraftaten.


In manchen Fällen könnten steigende Deliktszahlen sogar eine positive Entwicklung bedeuten, z. B. bei der Häuslichen Gewalt, wo die Opfer sich manchmal dazu überwinden müssen Anzeige zu erstatten, oder vielleicht erst durch ein Gespräch mit der Polizei dazu ermutigt werden.





Polizei Planegg | Bei uns veröffentlicht am 18.06.2009


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