Suchtgefahren hautnah erlebt

„Theorie erlebbar machen“ – diesen wichtigen Ansatz moderner Pädagogik, den sich die Jugendbeamten der Polizeiinspektion Bad Wiessee, Regina Reifenstuhl und Toni Schwinghammer, in ihrem Suchtpräventionsprojekt für Schulen zu Eigen machten, erlebten die 8. Klassen der Volksschule Rottach-Egern hautnah.

Nach zwei Lerneinheiten in der Schule, in denen Suchtgefahren aufgezeigt und besprochen wurden, folgte für die Schülerinnen und Schüler ein Besuch in der sozio-therapeutischen Einrichtung für chronisch Suchtkranke in Schliersee. Hier, im „Haus Schliersee“, wurden sie unmittelbar mit den Folgen von Sucht konfrontiert, aber auch mit den Möglichkeiten mit dieser umzugehen.

Bei einer Hausführung durch die Leiterin Tina Kappus und der Sozialpädagogin Silvia Schlosser, lernten die Schülerinnen und Schüler den Alltag der Bewohner kennen. Sowohl im Wohn- als auch im Arbeitsbereich erlebten sie die positive und freundliche Atmosphäre dieser Einrichtung.

Den Höhepunkt des Besuchs stellte jedoch die anschließende Diskussionsrunde mit zwei Bewohnern des Hauses dar, die mit bemerkenswerter Offenheit über ihre Suchtkarrieren berichteten. Bei den bewegenden Schilderungen konnte man die berühmte Stecknadel fallen hören. Nicht nur dies sondern auch die sich anschließenden Fragen zeugten vom Interesse und von der Betroffenheit der Schülerinnen und Schüler.

Durch diesen Besuch wurde der Begriff Sucht konkret erfahren und verlor für die Schülerinnen und Schüler seine Abstraktheit. Diese Voraussetzung einer erfolgreichen Suchtprävention wird durch das Projekt in vorbildlicher Weise gewährleistet.

Polizei Bad Wiessee | Bei uns veröffentlicht am 23.06.2009

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