Jugendliche schießen mit Luftgewehr und scharfer Waffe

Die Abwesenheit der Eltern nutzten zwei 16-Jährige am vergangenen Wochenende zu Schießübungen mit einem Luftgewehr und einer scharfen Handfeuerwaffe, wobei mit dem Luftgewehr ein vorbeifahrender Pkw getroffen wurde.
Mitteilungen über Schüsse von einem Wohnanwesen am Ortsrand von Issing erreichten am Sonntag gegen 15 Uhr die Einsatzzentrale der Polizei. Mehrere Streifen der Polizei Landsberg und umliegender Dienststellen wurden daraufhin dorthin beordert. Am Einsatzort trafen die Beamten zwei 16-jährige Jugendliche an. Wie die weiteren Überprüfungen ergaben, befinden sich die Eltern eines der Jugendlichen derzeit in Urlaub. Diese Abwesenheit nutzte der Sohn des Hauses zusammen mit seinem Freund dazu, zunächst ein Luftgewehr aus dem Waffenschrank seines Vaters zu nehmen. Der Schlüssel zu dem Schrank war vom 46-jährigen Vater, der legal im Besitz der darin befindlichen Waffen ist, offensichtlich nicht sicher verwahrt worden. Mit dem Luftgewehr schossen die beiden auf Blechdosen, die sie in der Einfahrt des Grundstücks aufstellten. Einer der dabei abgefeuerten Schüsse traf offensichtlich die Karosserie eines im selben Moment auf der Straße vorbeifahrenden VW Tiguan. Der 33-jährige Fahrer des Pkw blieb glücklicherweise unverletzt, jedoch beläuft sich der Schaden am Fahrzeug auf ca. 2000 Euro.
Als die Polizeibeamten auf dem Grundstück noch eine Patronenhülse des Kalibers 9 mm fanden, räumten die beiden Jugendlichen auch noch ein, mit einer ebenfalls aus dem Waffenschrank entnommenen Pistole zwei Schüsse im Garten des Anwesens abgefeuert zu haben.

Damit nicht genug, konnten die Beamten auch noch einen Vorfall klären, der bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag bei der Polizei gemeldet wurde. Unbekannte hatten im selben Ort einen sogenannten Molotow-Cocktail auf die Straße geworfen, der dort zwar abbrannte aber glücklicherweise keinen weiteren Sachschaden anrichtete. Die beiden 16-Jährigen gaben zu den Molotow-Cocktail hergestellt und gezündet zu haben.
Nach Verständigung der zuständigen Staatsanwaltschaft wurden sämtliche in dem Waffenschrank vorgefundenen Waffen und die dazugehörige Munition sichergestellt. Die beiden 16-Jährigen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.
Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt nun gegen sie unter anderem wegen Gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Hinzu kommen diverse waffenrechtliche Verstöße der Jugendlichen und auch des eigentlichen Waffenbesitzers.

Polizeipräsidium Oberbayern Nord | Bei uns veröffentlicht am 06.09.2011

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